Wenn Engel reisen, lacht der Himmel! Doch dieses Mal hatte Petrus ein Einsehen mit dem Kirchenchor Baar: Ich will die Sängerinnen und Sänger nicht auch noch am Ausflug der Sommer-Hitze und -Sonne aussetzen und sie schwitzen und schmoren lassen. Also sandte er uns nach dem heissen Sommer den langersehnten Regen. Ohne Wasser kein Leben, Wasser gereicht dem Menschen zum Segen. Wir nahmen dieses Geschenk dankbar an und machten uns bei ergiebigem Dauerregen auf zu unserem Ausflug ins Tirol.
Der Murer-Car führte uns nach Osten dem Walensee und den verhangenen Churfürsten entlang durchs Fürstentum Lichtenstein und durch den Arlbergtunnel zu unserem Mittagshalt ins Restaurant Locherboden. Nach einem feinen Essen gings am Nachmittag weiter nach Stams zur Stiftskirche. Wenn man ins Tirol oder ins Salzburgerland fährt, kommt man bei Stams vorbei. Jedermann weiss, dass dort hinter den mächtigen Doppeltürmen ein Kloster mit einem Sportgymnasium steht, aber die wenigsten haben Zeit zu einem Besuch. Schade, wir haben nämlich festgestellt, dass der Besuch der prachtvollen in Barock und Rokoko gehaltenen Stiftskirche zum Highlight unserer Reise wurde und unbedingt einen Halt wert ist. Dieses Juwel ist eines der bedeutensten Baudenkmäler Oesterreichs und erstrahlt heute in hellem barocken Glanz. Wir waren sehr beeindruckt von der Grossartigkeit dieses Gotteshauses, besonders von der Gruftstätte mit den Tiroler Landesfürsten, der goldenen Kanzel und den Deckenbildern. Aber auch das Chorgestühl und ganz speziell der Hochaltar mit dem Lebensbaum und der Himmelfahrt Mariens sind von einmaliger Schönheit.
Die Führung brachte uns auch in den Fürstensaal, der schon im Mittelalter und auch heute wieder für Konzerte genützt wird und abschliessend in das geschichtsträchtige Museum.
Nach der Klosterbesichtigung kehrten wir zurück nach Mieming zum Hotel Kaysers, wo wir sehr freundlich und warmherzig mit einer Führung und einem mit Bläsermusik umrahmten Apéro begrüsst wurden. Die Musikstücke regten uns zum Mitsingen an. Bei der Führung zeigte uns Frau Jele mit einem Schmunzeln auch das fürstliche WC aus dem Mittelalter, das natürlich nur für adelige Leute bestimmt war.
Zum Nachtessen waren wir zu einem auserlesenen, 5-Gang Menue eingeladen. Zum Glück gab es Buffetbedienung, sodass wir selber die gewünschten Mengen und Gänge auswählen konnten.
Am Sonntag Morgen fuhren wir zurück zum Kloster Stams, wo wir das Konventamt mit unserm Chorgesang bereichern durften. „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ und „Warme Erde, kühles Wasser, hoher Himmel, weites Meer“ haben wir mit Begeisterung und kräftigen Stimmen zur Ehre Gottes, zur Freude der Gläubigen und zu unserer eigenen Genugtuung gesungen.
Am Nachmittag stand dann noch eine ganz andere Welt auf dem Programm. Wir besuchten bei Innsbruck die Swaroski-Ausstellung und den dazugehörigen Park. Wir wurden bezaubert durch die glitzernden und strahlenden Kunstwerke aus Glaskristallen. Petrus liess zum Parkrundgang sogar die Sonne scheinen, sodass die gläsernen Kunstwerke in allen Farben zum Leuchten und Glitzern kamen.
Dann stand noch die lange Rückreise an, die uns die Reiseleitung mit einem Quiz verkürzte.
Es war eine Chor-Reise der Superlative mit vielen Highlights und Erlebnissen. Ein kräftiger Applaus gehört dem Reiseleitungsteam Maria Dobler und Armin Bissig, dem Chorleiter Peter Bellwald, dem Organisten Peter Rothenfluh und Wendelin Murer für seine sichere und angenehme Fahrt. Wenn jemand findet, auf so einer tollen Reise und bei so einer aufgestellten Chorgesellschaft wäre er oder sie auch gerne dabei, so fasse man sich ein Herz und melde sich bei uns für eine Schnupperprobe. Wir freuen uns heute schon auf die kommenden Aufführungen und die nächstjährige Reise.
Walter Marti, Kirchenchor Baar